Zum 275. Todestag des Thomaskantors Johann Sebastian Bach

Zum 275. Todestag des Thomaskantors Johann Sebastian Bach

Zum 275. Todestag des Thomaskantors Johann Sebastian Bach

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Zum 275. Todestag des Thomaskantors Johann Sebastian Bach

 „Nur zu Gottes Ehre und Recreation des Gemüths“

 Das ganze Jahr über und besonders zu Weihnachten und Karfreitag erklingen seine Kompositionen in Kirchen und Konzertsälen. Weltberühmt sind sein Weihnachtsoratorium, die Matthäus-Passion und seine „Toccata und Fuge d-moll“. Am 31. März 1685 nach gregorianischem Kalender wurde Johann Sebastian Bach als Spross einer großen Musikerfamilie geboren. Da er seine Eltern bereits im Alter von zehn Jahren verliert, nimmt ihn sein älterer Bruder Johann Christoph in Ohrdruf auf und fördert sein musikalisches Talent. Mit 15 Jahren erhält das jugendliche Orgelgenie ein Stipendium an der Lüneburger Klosterschule.

  Bachs erste erhaltenen Orgel- und Cembalo-Kompositionen datieren auf seine Zeit als Organist in Arnstadt (1703 – 1707). In dieser Zeit reist er auf eigene Faust für mehrere Monate nach Lübeck, um bei dem alten bedeutenden Orgelmeister Dieterich Buxtehude (um 1637 – 1707) zu studieren. Bachs Alleingang führt allerdings zu einem Zerwürfnis mit seinem Arbeitgeber – wie noch weitere Male in seinem Berufsleben. Er wird Organist im thüringischen Mühlhausen und lernt hier seine Frau Maria Barbara kennen, eine Cousine zweiten Grades. Während seine Familie wächst, dient er zehn Jahre am Weimarer Hof sowohl als geistlicher Hoforganist und auch als weltlicher Kammermusiker. Im August 1717 wird Bach Kapellmeister am Hof von Anhalt-Köthen und komponiert hier viele seiner weltlichen Werke wie die „Brandenburgischen Konzerte“ und das „Wohltemperierte Klavier“. Überschattet wird diese Zeit vom Tod seiner Frau. Nur kurze Zeit später heiratet er mit der Musikertochter und Sängerin Anna Magdalena ein zweites Mal.

Als 1723 in Leipzig die Position des Thomaskantors frei wird, wechselt er zum letzten Mal die Stelle. In Leipzig absolviert Bach ein außergewöhnliches Arbeitspensum: Für jeden Sonntag und Feiertag komponiert er eine Kantate, die er anschließend mit dem Chor und den Musikern einstudiert und in den Gottesdiensten aufführt. Auch entstehen hier seine großen Oratorien. Für den gläubigen Lutheraner soll Musik zwei Zwecke erfüllen: Sie soll „nur zu Gottes Ehre und Recreation des Gemüths seyn“. Entsprechend unterzeichnete er viele seiner Werke mit „SDG“ (Soli Deo Gloria, lateinisch für „Gott allein die Ehre“). Seit Mitte 1748 behindert ein schweres Augenleiden die Wirksamkeit des Thomaskantors. Er stirbt am 28. Juli 1750 an den Folgen einer missglückten Augenoperation in Leipzig – vor 275 Jahren. Für einige Jahrzehnte gerät Bachs Werk in Vergessenheit. Doch 1829 entdeckt der junge Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) Bachs Matthäus-Passion genau 100 Jahre nach der Leipziger Uraufführung neu und begründet damit dessen Ruhm bis heute. 

Reinhard Ellsel Fotos: epd-bild / akg-images  

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