Edith Glatzer verstorben [04.05.2024]

Im Alter von 95 Jahren ist am 30. April Edith Glatzer verstorben, eine der „großen alten Damen“ unserer Kirchengemeinde. Die letzten Jahre lebte sie, gesundheitlich bedingt, recht zurückgezogen in ihrem Haus. Bis dahin war ihr Leben genauso bewegt wie bewegend.

Am 04. Februar 1929 wurde sie als einzige Tochter des Mühlenleiters Herbert Glatzer und seiner Ehefrau Luise in Gransee geboren. Zeitlebens blieb sie der Stadt und der Gegend Oberhavel in Brandenburg verbunden.

1938 zog die Familie nach Nordborchen, 1949 bestand Edith Glatzer die Reifeprüfung am Pelizäus-Gymnasium in Paderborn.

Mit der ihr eigenen Beharrlichkeit und Durchsetzungsfähigkeit nahm sie 1955 das Studium an der Pädagogischen Akademie in Bielefeld auf und bestand Anfang 1957 die Prüfung für das Lehramt. Schon im Mai 1957 trat sie ihre Stelle an der Evangelischen Volksschule (später Hauptschule) Bad Lippspringe an. Bis zum Eintritt in den Ruhestand prägte Edith Glatzer Generationen von Schülerinnen und Schülern in Lippspringe. Ein beredtes Zeugnis hiervon war ihr 90. Geburtstag, den sie u.a. mit vielen Schülern ihres ersten Jahrgangs feiern konnte.

In Kirchengemeinde und im Kirchenkreis hat sie vieles bewegt . Lange Jahre war sie Leiterin der Frauenhilfe-Gruppe in Neuenbeken. Bis 2004 war Edith Glatzer auch die Vorsitzende der Frauenhilfe im Bezirksverband Paderborn. Von 1988 bis 2004 lenkte sie als Presbyterin die Geschicke der Gemeinde mit. Ab 1992 war sie 11 Jahre lang Abgeordnete der Kreissynode des Kirchenkreises Paderborn und von 1996 bis 2003 auch im Kreissynodalvorstand.

Edith Glatzer hat sich im Lektorenkreis der Gemeinde engagiert und auch den Seniorentreff geleitet.

Edith Glatzer wird vielen Menschen in lebhafter Erinnerung bleiben als eine immer schick gekleidete und sorgfältig frisierte Frau, meinungsstark und durchsetzungsfähig, die Gemeinde geprägt, sich für Menschen eingesetzt hat und für das, was sie als gut und richtig erkannt hatte.

 

ForuM-Studie [06.02.2024]

ForuM-Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland

Am 25. Januar 2024 wurden von einem unabhängigen Forschungsverbund die Ergebnisse der ForuM-Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Forschungsprojekt wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland mit ihren 20 Landeskirchen initiiert und finanziert. Ziel des Projektes war es, eine Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch begünstigen, vorzulegen. In der Studie sind Betroffene selbst umfangreich zu Wort gekommen und haben an der Forschung mitgewirkt.

Die Studie zeigt, dass es in der Evangelischen Kirche und Diakonie sexualisierte Gewalt gab und gibt. Sie dokumentiert auch das Versagen von Personen und Institutionen. Deutlich wird, dass es weit mehr Opfer sexualisierter Gewalt gegeben hat als bislang bekannt. In der Studie ist von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern sowie einer hohen Dunkelziffer die Rede.

Die Studie bildet eine neue systematische Grundlage für die institutionelle Aufarbeitung innerhalb der evangelischen Kirche. Sie hilft dabei, Zusammenhänge besser zu verstehen und Risiken zu minimieren. Sie betont die Daueraufgabe, entschlossen und sorgfältig gegen sexualisierte Gewalt vorzugehen. Kirchliche Räume sollen in Zukunft überall und für alle Menschen sichere Orte sein. Dazu trägt in der Evangelischen Kirche von Westfalen das 2021 in Kraft getretene Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt bei.

Im Umgang mit sexualisierter Gewalt ist der evangelischen Kirche wichtig: die Unterstützung betroffener Personen, die Aufarbeitung (als Aufklärung von und Auseinandersetzung mit Taten), die Präventionen künftiger Fälle (durch umfassende Präventionsmaßnahmen auf allen Ebenen von Kirche und Diakonie) und die Intervention bei aktuellen Fällen. Im Kirchenkreis Paderborn ist dafür 2021 die Fachstelle Schutz vor sexualisierter Gewalt eingerichtet worden. Die Fachstelle übernimmt hauptamtlich die Aufgaben, Präventionsschulungen für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende durchzuführen, Gemeinden und Institutionen des Kirchenkreises bei der Erstellung der Schutzkonzepte zu unterstützen sowie Interventionsprozesse und Beratungen zu begleiten.

„Jeder Fall sexualisierter Gewalt ist entsetzlich. Aufarbeitung und Aufklärung sind dringend notwendig. Ich bin dankbar, dass Betroffene es geschafft haben, sich zu äußern und uns unterstützen, dass wir uns als Kirche verändern“, erklärt Superintendent Volker Neuhoff und betont: „Ich finde es erschreckend, dass in der ForuM-Studie der Berufsstand der Pfarrpersonen so deutlich zur Tätergruppe gehört. Da müssen wir genau hinschauen. Wir lassen im Kirchenkreis auf verschiedenen Ebenen nicht nach bei der Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierte Gewalt“, so der Superintendent. Die Ergebnisse der ForuM-Studie werden kurzfristig in Gesprächen mit Mitarbeitenden des Kirchenkreises, mit Pfarrerinnen und Pfarrern und mit den Presbyterien der Kirchengemeinden thematisiert.

„Die Ergebnisse der Studie machen betroffen und werfen viele Fragen auf. Trotzdem gibt es Stellen, an denen wir selbst aktiv werden können“, sagt Sonja Hillebrand, Multiplikatorin und Präventionsfachkraft, Fachstelle Prävention und Schutz vor sexualisierter Gewalt des Kirchenkreises: „Die Studie ist ein Auftrag an uns, jetzt etwas zu verändern.“ Dazu gehört auch die Prävention: Im Kirchenkreis haben bereits 358 hauptamtliche Mitarbeitende und knapp 150 ehrenamtliche Jugendliche und junge Erwachsene an Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt teilgenommen. Haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende müssen regelmäßig ein Erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

Einzelne Fälle des Vorwurfs übergriffigen Verhaltens oder sexualisierter Gewalt gab es auch im Kirchenkreis Paderborn. „Bei Verdachtsfällen greifen nach dem Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt festgelegte, standardisierte Handlungsabläufe. Es wird ein Interventionsteam gebildet, um zuallererst betroffene Personen zu unterstützen, eine Klärung herbeizuführen und entsprechende Konsequenzen einzuleiten“, erläutert Sonja Hillebrand.

Betroffene können sich wenden an:

 Stabsstelle „Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung“, Evangelische Kirche von Westfalen

Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt

Kirchenrätin Daniela Fricke

Tel. (0521) 594-308

E-Mail: daniela.fricke@ekvw.de

Fachstelle für Prävention und Intervention Bielefeld, Evangelische Kirche von Westfalen

Meldestelle bei sexualisierter Gewalt durch kirchliche Mitarbeiter*innen (haupt- und ehrenamtlich)

Jelena Kracht

Tel. (0521) 594-381

E-Mail: meldestelle@ekvw.de

Fachstelle Prävention und Schutz vor sexualisierter Gewalt des Kirchenkreises Paderborn

Multiplikatorin und Präventionsfachkraft

Sonja Hillebrand

Tel. (05251) 5002-57

Mobil: 0171 7484542

E-Mail: sonja.hillebrand@kkpb.de

Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch: 0800 2255530 (kostenfrei und anonym)

Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (kostenfrei und anonym)

Weitere Informationen:

ForuM-Studie: https://www.forum-studie.de/

Arbeit der evangelischen Kirche zum Thema sexualisierte Gewalt: https://www.ekd.de/missbrauch-23975.htm

 

Wir nehmen Stellung! [25.02.2024]

Das neue Presbyterium [18.03.2024]

Am Sonntag, den 17. März 2024 wurde im Gottesdienst das neue Presbyterium feierlich in sein Amt eingeführt. Auf unserem Foto sehen Sie von links nach rechts: Pfarrerin Antje Lütkemeier, Fatemeh Gharieh Aftab, Heiner Strate, Dominik Heggen, Iris Kuhlencord, Wolfgang Dzieran, Simone Pfeiffer, Niklas Lüning, Dorothea Töpfer, Dirk Appelt, Ilka Recklies-Bodewig, Gerd Biermann und Pfarrer Björn Knemeyer.

Verabschiedung von Pfarrer Detlev Schuchardt [30.01.2024]

Nach 35 Jahren verabschiedete die evangelische Kirchengemeinde ihren Pfarrer Detlev Schuchardt. In einem Gottesdienst mit viel Musik (Flötenkreis, Posaunenchor, Kantorei, Gemeindegesang) entpflichtete Superintendent Volker Neuhoff den dienstältesten Pfarrer des Kirchenkreises mit würdigenden Worten, Handschlag und Segen. Danach war im Gemeindezentrum Zeit für Erinnerungen, Dank und gute Wünsche für die Zukunft. Mehr als 170 Personen nahmen diese Einladung gerne wahr.

Hier können Sie sich Fotos von der Verabschiedung anschauen.

Alle Fotos von Jan Globacev finden Sie hier:

https://c.gmx.net/@328126582214367066/ANtuQ7BPSpGWvc4xJlZ07g

Wir begrüßen ganz herzlich Pfarrer i.P. Björn Knemeyer neu in unserer Gemeinde! [02.11.2023]

Pastor Knemeyer wurde vor zwei Jahren in Steinhagen ordiniert. Dort arbeitete er u.a. mit Pfarrerin Kirsten Schumann zusammen, die viele sicherlich noch aus ihrer Zeit im Vikariat hier in Bad Lippspringe her kennen. Pfarrer Knemeyer wird vom Kirchenkreis einerseits für die Konfirmandenarbeit in der Gemeinde Delbrück und in der Region sowie für die Gemeindearbeit in Bad Lippspringe eingesetzt. Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung!


Eine ausführliche Vorstellung finden Sie hier im Gemeindebrief.

Festschrift und Fotos vom Gemeindefest in Neuenbeken am 15.10.2023 [16.10.2023]

Kantorin Sonja Ruthemann offiziell ins Amt eingeführt [02.05.2023]

Kantorin Sonja Ruthemann (Mitte) wurde offiziell in ihr Amt als Kirchenmusikerin in Bad Lippspringe eingeführt von Presbyter Dirk Appelt (v.l.), Pfarrerin Antje Lütkemeier, Kreiskantor Tim Gärtner (Paderborn) und Pfarrer Detlev Schuchardt. Glückwünsche überbrachte unter anderem auch Bürgermeister Ulrich Lange (rechts).

Neue kirchenmusikalische Projekte geplant


Von Jan Globacev (Text und Foto)

Sei einigen Monaten ist sie bereits in der Gemeinde aktiv, nun wurde Sonja Ruthemann offiziell in ihre Tätigkeit als Kirchenmusikerin und Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Lippspringe eingeführt.

In einem feierlichen Gottesdienst, bei dem die Kirchenmusik im Mittelpunkt stand und der Flötenkreis, der Posaunenchor und die Kantorei ihr Können zum Besten gaben, wurde Sonja Ruthemann von Gemeindepfarrerin Antje Lütkemeier ins Amt eingeführt und gesegnet. Mit der offiziellen Einführung ist sie nun nicht nur für die klangvolle Orgel und die Leitung des Posaunenchores und der Kantorei zuständig sondern insgesamt für alle musikalischen Aktivitäten der Gemeinde. Und natürlich soll die neue Kantorin, zitierte Pfarrerin Lütkemeier aus der offiziellen Aufgabenbeschreibung mit einem Augenzwinkern, die Gemeinde zum Singen locken. Der Gottesdienst endete mit einem vierhändigen Stück für Orgel von Haydn.

Beim anschließenden Empfang im Gemeindezentrum überbrachte der Vorsitzende des kirchenmusikalischen Ausschusses und Presbyter Dirk Appelt der neuen Kantorin die Glück- und Segenswünsche des Presbyteriums. Vertreterinnen und Vertreter aus der Kantorei und vom Förderverein Pro Musica e.V. schließen sich den Glückwünschen in kurzen Beiträgen an und überreichten das ein oder andere überraschende Geschenk.

Herzliche Glückwünsche überbrachte auch Kreiskantor Tim Gärtner aus Paderborn im Auftrag des Kirchenkreises.

Auch Bürgermeister Ulrich Lange gratulierte und begrüßte die neue Kantorin in der Badestadt. Er freut sich, so Lange, auf die künftige Zusammenarbeit bei kulturellen Veranstaltungen und Projekten vor Ort.

Kantorin Sonja Ruthemann ist 32 Jahre alt und kommt gebürtig aus dem Kreis Soest. „Schon seit Kindheitstagen bin ich der Musik sehr verbunden“, sagt sie. Früher habe sie viel Geige gespielt, ansonsten beherrscht sie neben der Orgel auch Klavier und diverse Blasinstrumente.

Ihre große Leidenschaft konnte sie nun auch zum Beruf machen. Vor kurzem hat sie das Kirchenmusikstudium in Herford mit dem zweiten Abschluss, dem Master, erfolgreich beendet. „Ich bin neugierig, möchte mich immer verbessern und offen sein für Neues, deshalb möchte ich mich auch weiterentwickeln und weiterbilden“, beschreibt sie ihre offene und interessierte Grundhaltung.

An ihrer neuen Aufgabe als Kirchenmusikerin schätzt sie besonders die Gemeinschaft und Zusammenarbeit mit den anderen Sängern und Musikern aber auch den Facettenreichtum, mit unterschiedlichen Instrumenten und Stimmen in Gruppen arbeiten zu können.

Beste Bedingungen dafür hat sie in Bad Lippspringe bereits vorgefunden: Sie sieht die Kirchenmusik der Gemeinde, die ein hohes Renommee überregional genießt, sehr gut aufgestellt, hat aber auch schon neue Ideen und Vorstellungen. 

So ist im September eine Neuauflage des „Global Prayer“ geplant, der vor einigen Wochen bereits erfolgreich auf ihre Initiative hin angelaufen ist. Dabei handelt es sich um eine musikalische Andacht mit englischen, Taizè-ähnlichen Gesängen, begleitet von einem Projektchor für Jedermann.

Mittelfristig möchte sie den Bereich der musikalischen Kinder- und Jugendarbeit weiter ausbauen, geplant ist der Aufbau einer Jungbläserarbeit, die ihr ebenfalls sehr am Herzen liegt. „Orgel-Konzerte für Kinder könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.“

Eine weitere Idee ist der Ausbau der Online-Präsenz sowohl im Internet als auch in sozialen Netzwerken – nicht nur für junge Menschen. „Wir wollen mehr Werbung für unsere Kirchenmusik und ihre vielfältigen Angebote machen und freuen uns natürlich immer über neue Gesichter.“

Auch soll die musikalische Kooperation über die eigenen Gemeindegrenzen hinaus fortgeführt werden. Mit der Kantorei am Abdinghof, mit der bereits eine gute Zusammenarbeit besteht, ist das Deutsche Requiem von Brahms für Samstag den 11. November in der Kirche in St. Heinrich, Paderborn, geplant.

Kantorin Sonja Ruthemann, die sich sehr auf ihre vielfältigen Aufgaben in der Kirchengemeinde Bad Lippspringe freut, möchte die Menschen erfreuen und sie in den Mittelpunkt ihres Dienstes stellen. Ihr Credo dabei: „Ich möchte mit meiner Arbeit für leuchtende Augen sorgen.“